Geschichte des Wat Buddha Vipassana e.V. - Meditationszentrums

... zu den verschiedensten Wats in Deutschland und unterstützte diese auch. Gleichzeit wurden auch in Wehr Meditationsveranstaltungen angeboten, die einen regen Zuspruch von Teilnehmern aus ganz Deutschland erfuhren. 2003 eröffnete man dann in Bad Neuenahr das Chang Thai-Restaurant und nutzte es ebenfalls für Meditationsveranstaltungen, an denen auch Gäste teilnehmen konnten. Trotz der Erfolge und der großen Aufmerksamkeit, welche den eigenen Veranstaltungen entgegengebracht wurde, blieb doch ein Aspekt stets präsent: Die lange und weite Anreise zum nächsten Wat. Und so reifte mit den Jahren der Entschluss, ein eigenes Wat zu eröffnen. 2008 wurde Reinhard Koll dann das ehemalige Hotel-Restaurant Adams-Marquardt mitten in Wassenach zum Kauf angeboten. Alle Aspekte sprachen für ein Meditationszentrum in der Eifel, nahe des weithin bekannten Laacher Sees: Die gute Verkehrsanbindung, die ruhige Lage und die Größe des Gebäudes, das genug Platz für Mönche und Gäste bot. Nach der Renovierung, die viel aufwändiger war, als es vorher abzusehen war, konnte das Wat Buddha Vipassana am 31. Mai 2009 feierlich eröffnet werden. Bei dieser Feier waren der Generalkonsul Thailands, Chailert Limsombun, Pastor Peter Bollig von der katholischen Kirche, Ortsbürgermeister Werner Willems und Verbandsgemeindebürgermeister Johannes Bell da und ehrten den Ort mit ihrem Erscheinen. „Dies ist eine Bereicherung für die Region,“ zeigte sich Johannes Bell damals überzeugt und er sollte Recht behalten. Die Wassenacher Bevölkerung akzeptierte von Anfang an die für sie zunächst noch fremd anmutende Art der Glaubensausübung und unterstützen auch heute noch die Mönche mit Spenden und tatkräftiger Hilfe. Aber auch die Mönche gingen auf die Menschen in ihrer neuen Heimat zu und sind heute aus dem Dorfbild nicht mehr wegzudenken. So nehmen sie auch am traditionell stattfindenden Kartoffelfest teil. Aber nicht nur die einfachen Menschen zeigten sich den Vertretern dieser, für die Eifel ungewöhnlichen Glaubensrichtung, gegenüber offen. Auch die katholische Kirche hieß die neu Angekommenen willkommen. Hierbei setzte Felix Genn, Bischof des Bistums Münster ein starkes Zeichen. Genn, der in Burgbrohl geboren wurde und in Wassenach aufwuchs, lud die Mönche des Wat ein, als er die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatgemeinde erhielt. Während des Gottesdienstes saßen sie mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann, Benedikt Müntnich (Abt des Klosters Maria Laach) und Bischof Genn neben dem Altar und folgten der Zeremonie. Beim anschließenden Festkommers in der Klieburghalle lud Abt Müntnich dann die Mönche des Wat zum gemeinsamen Essen und anschließender Führung durch das alt ehrwürdige Kloster Maria Laach ein. Die vielfältigen Erfolge blieben auch in Thailand nicht unbemerkt und so besuchte der Ehrwürdige Ajahn Tong Sirimangalo, Meditationslehrer der thailändischen Königsfamilie, am 17. November 2013 das Wat Buddha Vipassana und weihte es offiziell zum Tempel. Ajahn Tong, der den königlichen Titel „Phra Dhammamangalajarn“ (Mönch und Lehrer von außerordentlichen Wert für die Lehre von Buddha) trägt und Menschen wie den Dalai Lahma oder Johannes Paul II. kennt, war zum Zeitpunkt seines Besuchs bereits 91 Jahre alt. Ihn begleiteten 45 Mönche und 6 Nonnen aus Thailand, was eine besondere Ehre und Anerkennung für die Verantwortlichen des Wat Buddha Vipassana darstellte.

Generalkonsul Charoenrat Chimsmran vom Thailändischen Königlichen Generalkonsulat in Frankfurt, der an der Einweihung 2009 als stellvertretender Generalkonsul teilnahm, übergab, nun als erster Generalkonsul, feierlich das Wat Buddha Vipassana Meditationszentrum an Ajahn Tong Sirimangalo. An dieser Zeremonie nahmen auch der Gemeinderat von Wassenach, der neu gewählte Bürgemeister Manfred Sattler und seine Frau, Verbandsgemeindebürgermeister Johannes Bell und der Landtagsabgeordnete Marcel Hürter teil. Sie ließen es sich nicht nehmen, Ajahn Tong Sirimangalo zu begrüßen und wurden von ihm auch gesegnet. Sattler, Bell und Hürter kommen immer wieder gerne ins Wat und folgen den Zeremonien dort mit großen Interesse, wenn auch die Übersetzung der gesprochenen Texte aus dem Thailändischen sich oft schwierig gestaltet. Das gegenseitige Verstehen und Vertrauen ist aber inzwischen so tief, dass es auch ohne Worte funktioniert. Im Jahr 2014 startete das Wat mit einem Tag der offenen Tür, um den eingeschlagenen Weg der offenen Beziehung mit allen Interessierten zu verstetigen. Und auch bei diesem ersten größeren Ereignis des Jahres besuchten zwei wichtige Mönche aus Thailand diesen noch jungen Tempel am Ufer des Laacher Sees. Phra Wisutthiwongsajarn, Leiter der Mönche in Nord Thailand und Sekundärabt vom Wat Paknam Phasi Charoen in Bangkok und Phra Brahmasenabodi, Leiter der Mönche des Sektors 7 und Abt vom Wat Pathum Khong Ratchaworawihan aus Bankok nahmen diesen erst vor kurzem geweihten Tempel in Augenschein. Ein jährlich wiederkehrender Höhepunkt ist das Kathin-Fest, an dem es den Mönchen erlaubt ist Roben anzunehmen. Nicht nur gläubige Buddhisten aus Nah und Fern besuchen an diesem Tag Wassenach, sondern auch viele Einheimische nutzen die Gelegenheit, Tempel und Buddhismus aus der Nähe kennen zu lernen. 2014 wurde den Verantwortlichen des Wat die Ehre zuteil, die Anerkennung des königlichen Hauses zum Königs-Kathin von Kronprinz Maha Vajiralongkorn überreicht zu bekommen. Dieses erste Königs-Kathin wurde zu Ehren von Phanuchanart und Reinhard Koll durchgeführt, wobei Frau Ketsuda T. Jaroen und Herr Supat Muangmajcha vom thailändischen Landesamt für Buddhismus genau auf die Einhaltung der Regeln des Protokolls achteten. Im Jahre 2015 fand dann sogar ein Kathin unter der besonderen Schirmherrschaft des thailändischen Königshauses statt. Das Wat Buddha Vipassana strahlt nicht nur innerhalb Wassenachs, sondern in die ganze Welt. Reinhard Koll, Vorsitzender des Vereins Wat Buddha Vipassana e.V., unterstützt die Ahrweiler Tafeln, Kinder und alte Menschen in Thailand und thailändische Studenten in Deutschland. Dieses Engagement blieb nicht verborgen und so durfte Reinhard Koll im Jahr 2015 in Thailand den Sema Thammachak-Preis entgegen nehmen. Maha Chakri Sirindhorn als Mitglied der königlichen Familie begründete die Auszeichnung mit der sozialen Unterstützung und dem immensen Einsatz für die buddhistische Religion und Meditation in Thailand und in Deutschland, den Reinhard Koll leistet. Die Reise des Wat Buddha Vipassana ist noch nicht zu Ende. Schritt für Schritt geht der Verein in die Zukunft. Fragt man Reinhard Koll nach seinen Wünsche, überlegt er kurz und meint dann „eine besondere Ehre, über die wir uns sehr freuen würden wäre, wenn uns ein Mitglied der königlichen Familie in Wassenach besuchen würde.“